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Neues Buch über Konflikt- und Kriegsdynamiken

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„Kriegerische Konflikte sind kein Phänomen der Vergangenheit – auch wenn wir in Europa das gerne glauben“, erklärt die Autorin. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt 40 Konflikte als Kriege ausgetragen. „Diese Kriege sind nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern Ergebnis von Eskalationsprozessen: Was als friedlicher Protest beginnt, kann zu einem Krieg eskalieren“, sagt Mayer.

Für die Analyse der Eskalationsdynamiken greift Lotta Mayer auf den Symbolischen Interaktionismus Herbert Blumers zurück. „In dieser Theorie steht die Sinnhaftigkeit des Handelns im Mittelpunkt, und dennoch vermag sie auch unintendierte Handlungsfolgen zu erfassen“, so Mayer. Zuerst reformuliert die Soziologin diese Theorie, um dann auf dieser Basis die Interaktionsprozesse einerseits zwischen und andererseits innerhalb der Konfliktparteien zu analysieren.

Daraufhin entwickelt die Autorin ein dreistufiges Modell der eventuellen Eskalation sozialer Konflikte, das deren Verlauf von friedlich ausgetragenen Auseinandersetzungen zwischen einer sozialen Bewegung und staatlichen Instanzen hin zu komplexen Bürgerkriegen mit einer Vielzahl von beteiligten Konfliktparteien rekonstruiert. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Prozesse der Polarisierung, der Militarisierung sowie der Fragmentierung. „Diese Veränderungen der Akteurskonstitution resultieren in einer wachsenden und zunehmend organisierten Gewaltsamkeit des Konfliktaustrags, und erschweren zugleich die Deeskalation“, so Lotta Mayer.

Mayer, Lotta: Konfliktdynamiken – Kriegsdynamiken. Zur Konstitution und Eskalation innergesellschaftlicher Konflikte. Transcript Verlag 2019, 490 Seiten, 49,99 Euro.

www.transcript-verlag.de

Kontakt:
Dr. Lotta Mayer
Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften
Telefon 0202/439-2167
E-Mail mayer{at}uni-wuppertal.de


Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c.mult. Jürgen Engemann verstorben

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Nach dem Studium der Elektrotechnik und Promotion an der RWTH Aachen führte Jürgen Engemann ein Postdoc-Aufenthalt nach Kalifornien zu den IBM-Forschungslabors in San José. 1977 kam er als Oberingenieur nach Wuppertal. 1979 übernahm er am damaligen Fachbereich Elektrotechnik eine Professur für Grundlagen der Elektrotechnik, 1988 das Lehr- und Forschungsgebiet für Mikroelektronik. 2009 wurde er pensioniert.

An der Bergischen Universität baute Prof. Engemann zunächst eine der weltweit führenden Gruppen für die Erforschung und Entwicklung von Blochlinienspeichern zur Verarbeitung von digitalen Informationen auf. Technologische Notwendigkeit war seinerzeit bereits die Strukturierung magnetischer Materialien mit Ionenstrahlen und Plasmen. Dieser Bereich entwickelte sich zum zweiten Schwerpunkt seiner Arbeitsgruppe.

Während sich die Siliziumtechnologie in den 1980er Jahren gegenüber neuen Materialien in der Mikroelektronik durchsetzte, drang auch die Plasma- und Ionentechnologie in neue Felder vor. Die Plasmatechnologie fand rasch Anwendung in der industriellen Oberflächentechnik, vor allem der Beschichtung von Bauteilen, in der Abgasreinigung, bei Desinfektion und Sterilisation und in der Lichterzeugung. Das Forschungszentrum für Mikrostrukturtechnik erarbeitete sich eine international bedeutende Position auf wichtigen Gebieten der Plasmatechnologie und war später eine Keimzelle des interdisziplinären Zentrums „Institut für Polymertechnologie“ der Bergischen Universität. Von 2003 bis 2007 war das Forschungszentrum für Mikrostrukturtechnik am Sonderforschungsbereich 591 der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Universelles Verhalten gleichgewichtsferner Plasmen: Heizung, Transport und Strukturbildung“ beteiligt.

Neben der Forschung war Prof. Engemann mit großem Engagement als Hochschullehrer tätig. Eine seine Studierenden mitreißende Lehre – wie ihm immer wieder bescheinigt wurde – mündete auch bei Abschlussarbeiten in einer Verknüpfung von Theorie und praktischer Umsetzung in Geräten und Anwendungen für konkrete technische Problemstellungen.

1991 war Prof. Engemann Mitbegründer der Plasmatechnologie-Initiative NRW (PLATIN NRW e.V.) und Gründer einer Spin-off Firma, der JE PlasmaConsult GmbH. Dieser und der Nachfolgefirma blieb Prof. Engemann auch über seine Pensionierung hinaus als geschäftsführender Gesellschafter verbunden. Prof. Engemanns Wirken war stets eine Synthese von Forschung, Lehre und wirtschaftlicher Umsetzung neuer Technologien und dies immer auch ausgerichtet auf eine gezielte Förderung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses. So war er viele Jahre lang Mitglied der Jury des Bennigsen-Foerder-Preises des NRW-Wissenschaftsministeriums. Viele seiner Absolventen sind heute in Führungspositionen der Industrie tätig.

Die Partner-Universitäten in Košice (Slowakei) und Gomel (Weißrussland) verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Prof. Engemann war lange Zeit Mitglied und Vorsitzender zahlreicher Evaluierungskommissionen des Wissenschaftsrates, der Leibniz-Gemeinschaft, der Helmholtz-Gesellschaft sowie nationaler und internationaler staatlicher Fördereinrichtungen. Der hoch angesehene Wissenschaftler war außerdem mehrere Jahre Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid.

5. Bergischer Innovations- und Bildungskongress in Wuppertal:Anmeldungen noch bis zum 15. November möglich

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Der in diesem Jahr bereits zum fünften Mal stattfindende Kongress will „den Unternehmer*innen aufzeigen, wie sie sich auf die veränderten Lebensvorstellungen der Generation Z in Bezug auf ihren Weg in das Berufsleben einstellen können“, erläutert Dr. Peter Jonk, Leiter des UniService Transfer der Bergischen Universität. „Um diese Generation zu erreichen, müssen die sozialen Medien zukünftig stärker eingesetzt werden. Mit unserem Kongress werden wir Impulse für eine optimale Nutzung dieser digitalen Kommunikationsformate geben“, so Jonk weiter.

Nach einem Grußwort von Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und einer anschließenden Talkrunde werden in zwei aufeinanderfolgenden Keynotes die Grundlagen für die im weiteren Verlauf stattfindenden Workshops gelegt: Dr. Marc Calmbach, vom Heidelberger Sinus-Institut, stellt zunächst die neuesten Studienergebnisse zur beruflichen Orientierung Jugendlicher vor. Im Anschluss spricht Daniel Jung, ein bekannter Mathe-Nachhilfelehrer und -Motivator auf YouTube, darüber wie „New Learning“ als Schlüssel für die Aus- und Weiterbildung dienen kann.

Im zweiten Teil des Kongresses zeigen Unternehmen in einem Best-Practice-Part, wie sie Jugendliche erfolgreich für ihr Unternehmen gewinnen konnten. Parallel dazu präsentieren Vertreter*innen der Bergischen Universität aktuelle Untersuchungsergebnisse über die Strategien Jugendlicher hinsichtlich ihrer Berufs-, Bildungs- und Ausbildungsentscheidungen. Zudem werden diverse erfolgreiche Formate der Uni vorgestellt, die eine intensive Begegnung von Studierenden und Unternehmer*innen ermöglichen. Ergänzend hierzu gibt es Berichte von Berufseinsteiger*innen, die über diese Veranstaltungen den Einstieg in ein Unternehmen der Region geschafft haben.

Der Bergische Innovations- und Bildungskongress ist aus dem gemeinsamen Anliegen entstanden, stärkere Impulse für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft in der Region zu setzen. Er soll Unternehmen, Einrichtungen, Wissenschaftler*innen sowie weitere interessierte regionale Partner für eine verstärkte Zusammenarbeit gewinnen, um damit einen Beitrag zur Innovations- und Leistungsfähigkeit der Region zu leisten. Der Kongress wurde in 2011 das erste Mal durchgeführt und findet alle zwei Jahre statt. Organisatorin des Kongresses ist die Bergische Transferrunde, welcher neben der Bergischen Universität Wuppertal auch die Bergische Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid, die Bergische Struktur und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die beiden Technologiezentren aus Solingen und Wuppertal sowie die Stadt Remscheid angehören.

Programm und Anmeldung unter www.bergische.ihk.de

Termin: 20.11., 14-19 Uhr; Ort: codeks-ARENA, Moritzstr. 14, 42117 Wuppertal.

Kontakt:
Dr. Peter Jonk
Leiter UniService Transfer
Telefon 0202/439-2857
E-Mail jonk{at}uni-wuppertal.de

Gastvortrag zur deutschsprachigen russisch-jüdischen Migrationsliteratur

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Der Vortrag betrachtet jüdische Literatur nach 2000 aus der Perspektive der Sprach- und Identitätsproblematik. „Im Fokus stehen Autor*innen aus der ehemaligen Sowjetunion, die entweder in den 1970er Jahren mit ihren jüdischen Familien in den Westen ausreisen konnten (Vladimir Vertlib, Julya Rabinovich) oder als so genannte ‚Kontingentflüchtlinge‘ (Wladimir Kaminer, Lena Gorelik, Olga Grjasnowa u.a.) in den 1990er Jahren nach Deutschland kamen. Sie alle feiern mit ihren Büchern Erfolge in ihrer neuen Heimat“, erklärt Prof. Lukas.

Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Lukas
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2151
E-Mail wlukas@uni-wuppertal.de

Neues Handbuch zum Thema digitale Unternehmenssysteme

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Cover World Scientific

„Die Zukunft startet jetzt und Digitalisierung als Kern der nächsten industriellen Revolution ändert nahezu alles“, heißt es in der Verlagsbeschreibung zum Buch. Das Handbuch zum Thema digitale „Enterprise Systeme“ will ein elementares Verständnis der Grundlagen, Konzepte und Technologien von Digitalisierung im industriellen Umfeld vermitteln.

Auf rund 250 Seiten analysiert der Autor, wie eine konsequente industrielle Digitalisierung aussehen kann: Prof. Kühn beleuchtet Trends, setzt sich mit notwendigen Änderungen von Geschäftsmodellen auseinander und formuliert Ideen zu Konzepten und Strategien. Vom „Internet der Dinge“ über die sogenannten Digitalen Zwillinge, die sich aus daten- und simulationsgetriebenen Ansätzen generieren, bis hin zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz bearbeitet das Buch relevante Themenbereiche der digitalen Transformation in der Industrie.

Kühn, Wolfgang: Handbook of Digital Enterprise Systems. World Scientific; 248 Seiten; £85.

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kühn
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Telefon 0202/439-1678
E-Mail wkuehn{at}uni-wuppertal.de

Neuer Professor für IT-Sicherheit

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Foto Friederike von Heyden

Jager beschäftigt sich mit sicheren Kommunikationstechnologien für eine zunehmend vernetzte Gesellschaft. „Durch moderne Technologien wie Industrie 4.0, kommunizierende Fahrzeuge, ‚smarte‘ Energienetze und Machine Learning entstehen zwar innovative Anwendungen, gleichzeitig steigt aber auch das Potenzial von Sicherheitslücken und Hackerangriffen“, so Jager. Ziel seiner Forschung ist, neue kryptographische Algorithmen und Kommunikationsprotokolle zu entwickeln, welche in solchen Anwendungen eingesetzt werden können, um die Daten und die Privatsphäre von Nutzern effektiv zu schützen.

Der 38-Jährige studierte Wirtschaftsinformatik (Bachelor) an der Hochschule Weserbergland und IT-Sicherheit (Master) an der Ruhr-Universität Bochum. 2011 promovierte er dort, Titel der Dissertation: „Black-Box Models of Computation in Cryptology“.

Tibor Jager arbeitete als Postdoc am Institut für Kryptographie und Sicherheit des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Darauf folgte eine Stelle als Studienrat im Hochschuldienst am Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit der Ruhr-Uni. Von 2016 bis 2019 war er Professor für IT-Sicherheit an der Universität Paderborn. Im September wechselte er nach Wuppertal.

www.itsc.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Tibor Jager
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Telefon 0202/439-3091
E-Mail tibor.jager{at}uni-wuppertal.de

Harvard-Mathematiker Hopkins zu Gast in Wuppertal

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„In den letzten Jahren sind in der Festkörperphysik bedeutende Fortschritte erzielt worden, die auf anspruchsvollen Methoden der algebraischen Topologie beruhen“, erklärt Jens Hornbostel. „Hopkins wird erläutern, wie diese Verbindungen entstehen, eine neue Klassifikation vorstellen, die gemeinsam mit Dan Freed entwickelt wurde, und Perspektiven zukünftiger Forschung beschreiben.“ Michael Hopkins ist Professor für Mathematik an der Harvard University. Sein Forschungsschwerpunkt ist die algebraische Topologie und deren Verbindungen mit der algebraischen Geometrie, Zahlentheorie und Physik.

Der Hauptvortrag von Michael Hopkins wird ergänzt durch einen kürzeren zweiten Vortrag von Caren Tischendorf, Professorin für Angewandte Mathematik an der Humboldt-Universität Berlin, über Algorithmen für digitale Zwillinge. Neben Grußworten von DMV-Präsident Friedrich Götze und Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch gibt es außerdem ein musikalisches Rahmenprogramm von Mitgliedern des Sinfonieorchesters Wuppertal.

Die Gauß-Vorlesung wird seit 2001 von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) angeboten und findet zweimal im Jahr an wechselnden Orten in Deutschland statt. Namhafte Fachvertreter*innen zeigen aktuelle Themen und Entwicklungen in der Mathematik auf. Die Veranstaltungsreihe ist nach dem deutschen Mathematiker Carl Friedrich Gauß benannt.

Termin: 21.11., 16 Uhr; Ort: Historische Stadthalle Wuppertal, Mendelssohn-Saal, Johannisberg 40, 42103 Wuppertal.

www.mathematik.de/gauss

Kontakt:
Prof. Dr. Jens Hornbostel
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
Telefon 0202/439-2672
E-Mail hornbostel{at}math.uni-wuppertal.de

CoroArt Kunstpreis 2019 für Studierende

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CoroArt Kunstpreis: Eine der Ideen zum Wettbewerbsthema „Wind of change“.
Foto Friederike von Heyden

2012 hat Coroplast den CoroArt Kunstpreis ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität zeichnet das Unternehmen damit Nachwuchskünstler*innen und -designer*innen für herausragende kreative Werke aus, die sie aus den Produkten entstehen lassen. Ziel ist es, angehende Künstler kreativ herauszufordern, ihnen eine Plattform zur Präsentation ihrer Werke geben und sie fördern. „Der Pioniergeist, die Neugier auf das Neue und die gesellschaftliche Verantwortung von Coroplast sind starke Treiber, die Kunst und Innovation fördern. Ich freue mich, dass die jungen Künstler*innen der Bergischen Uni für ihre kreativen Arbeiten ausgezeichnet werden“, sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.

Die besten Arbeiten werden von einer mehrköpfigen Jury ausgewählt. Diese besteht aus Prof. Katja Pfeiffer (Fakultät für Kunst und Design), Dr. Gerhard Finckh (Direktor des Von der Heydt-Museums), Natalie Mekelburger (Geschäftsführung Coroplast) und Constanze Krieger (Leitung Marketing & Kommunikation Coroplast). Vom 5. bis 14. November werden die kreativen Ergebnisse in einer Ausstellung gezeigt. Der Kunstpreis „CoroArt“ ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.

Termin: 5.11., Preisverleihung ab 17 Uhr; Ausstellung 6. bis 10.11., montags bis freitags 9 bis 20 Uhr. Ort: Bergische Universität Wuppertal, Campus Grifflenberg, Foyer Gebäude I (Ebene 13), Fuhlrottstraße 10.

www.kunst.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Marc Kox
Fakultät für Design und Kunst
Telefon 0202/439-5032
E-Mail kox{at}uni-wuppertal.de


Meilenstein auf dem Weg zum Smart-Trolleybus-System

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Weg vom Diesel, hin zur Batterie: Auf der Linie 695 fanden am Donnerstagnachmittag die ersten regulären Fahrten der neuen BOB statt.
Foto Stadt Solingen
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Der feierliche Startschuss fiel am frühen Donnerstagnachmittag. Unter dem Motto „Weg vom Diesel, hin zur Batterie“ fanden die ersten Fahrten der neuen BOB auf der Linie 695 statt. Das Besondere: Auf dieser Strecke sind die Busse – anders als zuvor im Testbetrieb – erstmals auch ohne ständige Verbindung zur Oberleitung unterwegs und damit auf ihren Batterieantrieb angewiesen.

Und es steckt noch mehr in den neuen Bussen: Durch die Kopplung des Oberleitungsnetzes mit dem städtischen Stromverteilnetz soll zukünftig ein sogenanntes Smart-Trolleybus-System entstehen, in dem die Busse nicht mehr nur als Energieverbraucher auftreten, sondern selbst zu mobilen Stromspeichern und zu Stromerzeugern werden. Bei Bedarf fließt der Strom also aus den Bussen heraus zurück ins Versorgungsnetz. Die für das Projekt notwendige Erforschung und Entwicklung technischer Systeme, Komponenten sowie Steuerungs- und Regelungskonzepten wurden und werden transdisziplinär von den beteiligten Bereichen der Universität Wuppertal durchgeführt.

„Die Energieflüsse effizient und zuverlässig sowie den Betrieb der BOB nachhaltig zu gestalten, diese Ziele stehen nun im Fokus des weiteren Projektverlaufs“, erklärt Prof. Schmülling. So soll zum Beispiel auch die Anbindung einer dezentralen Ladeinfrastruktur für private Elektrofahrzeuge sowie einer Photovoltaik-Anlage an das Oberleitungsnetz erforscht und erprobt werden. Auch der Frage, wie sich die Planungs- und Betriebskonzepte auf andere Systeme des ÖPNV, wie z.B. Straßen- und U-Bahnsysteme, sowie über Solingen und Deutschland hinaus übertragen lassen, gehen die Projektbeteiligten nach.

Das Pilotprojekt wird mit rund 15 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und ist auf fünf Jahre angelegt. Partner in dem Konsortium sind neben der Bergischen Universität und auch die Neue Effizienz, An-Institut der Wuppertaler Hochschule, SWS Netze Solingen, die Stadt Solingen, NetSystem GmbH, Wuppertal, und Voltabox Deutschland GmbH, Delbrück. Verbundkoordinator sind die Stadtwerke Solingen.

Weitere Informationen:

Output-Artikel

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Benedikt Schmülling
Telefon 0202/439-1510
E-Mail schmuelling{at}uni-wuppertal.de

Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek
Telefon 0202/439-1976
E-Mail zdrallek{at}uni-wuppertal.de

Prof. Dr.-Ing. Stefan Soter
Telefon 0202/439-1950
E-Mail stefan.soter{at}uni-wuppertal.de

Symposium „Digitalisierung und Sprache“

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Das Symposium „Digitalisierung und Sprache“ ist in insgesamt vier Themenblöcke unterteilt: Im ersten Block werden Potenziale der Sprachdidaktik bzw. des Sprachunterrichts für die digitale Bildung aufgezeigt und diskutiert. Im zweiten Themenblock werden neben dem Potenzial auch die Grenzen des Digitalen für den Sprachunterricht herausgestellt. Darauf folgt die Prämierung der Sieger des Wettbewerbs „Bildung in der digitalen Welt“ und die Präsentation der prämierten Beiträge. Die zwei Beiträge des dritten Themenblocks beschäftigen sich mit der Darstellung und kritischen Reflexion der technologischen Innovationen rund um das Thema des digitalen Spracherwerbs. Im vierten Block werden Praxisbeispiele des digitalen Spracherwerbs unter anderem an Hand der Präsentation eines Lernapp-Studienprojektes vorgestellt.

Abschließend wird in einer Podiumsdiskussion die Fragestellung diskutiert, ob digitale Medien den Sprachunterricht kurz- oder langfristig ersetzen. Zum Diskussionsplenum gehören Stephanie Wössner (Landesmedienzentrum Baden-Württemberg), Prof. Dr. Oliver Meyer (Gutenberg Universität Mainz, Didaktik des Englischen), Dennis Täschner (Nuance Communications Healthcare Germany, GmbH, Tätigkeitsfeld Spracherkennung) und Prof. Dr. Roy Sommer (Bergische Universität Wuppertal, Literaturwissenschaft, Anglistik/Amerikanistik).

Termin: 22.11., 9-17 Uhr; Ort: Gesamtschule Uellendahl-Katernberg, Kruppstraße 145, 42113 Wuppertal.

www.digitalisierung.education

Kontakt:
Friedhelm Büchele
Fakultät für Design und Kunst
Telefon 0202/439-5046
E-Mail buechele{at}uni-wuppertal.de

 

 

Auslobung des dritten Urban Mining Student Awards Architektur

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Die angehenden Architekt*innen sollen – vorzugsweise in interdisziplinären Teams mit Bauingenieur*innen oder Landschaftsarchitekt*innen – ein Bauwerk mit minimalem ökologischen Fußabdruck entwickeln. Die Emissionen für den Bau und Betrieb des Neubaus sollen dabei genauso gering sein wie die Spuren, die das Gebäude am Ende seiner Nutzungsdauer hinterlässt.

Der Bearbeitungszeitraum für die Wettbewerbsbeiträge endet am 27. März 2020. Das Preisgericht und eine nachfolgende Ausstellung der Ergebnisse werden im April 2020 an der Bergischen Universität stattfinden. Die Preisträger*innen werden mit insgesamt 4.000 Euro Preisgeld belohnt.

Der Urban Mining Student Award Architektur zeichnet Konzepte, Ideen und Strategien zur Förderung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft aus. Er prämiert Entwürfe und Konstruktionen für Neubauten, Umbauten und Erweiterungen unter besonderer Berücksichtigung der Umwelt- und Ressourcenschonung.

Weitere Einzelheiten zum Wettbewerb unter www.urbanminingstudentaward.de 

Gastvortrag zur deutschsprachigen russisch-jüdischen Migrationsliteratur

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Der Vortrag betrachtet jüdische Literatur nach 2000 aus der Perspektive der Sprach- und Identitätsproblematik. „Im Fokus stehen Autor*innen aus der ehemaligen Sowjetunion, die entweder in den 1970er Jahren mit ihren jüdischen Familien in den Westen ausreisen konnten (Vladimir Vertlib, Julya Rabinovich) oder als so genannte ‚Kontingentflüchtlinge‘ (Wladimir Kaminer, Lena Gorelik, Olga Grjasnowa u.a.) in den 1990er Jahren nach Deutschland kamen. Sie alle feiern mit ihren Büchern Erfolge in ihrer neuen Heimat“, erklärt Prof. Lukas.

Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Lukas
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2151
E-Mail wlukas{at}uni-wuppertal.de

Regionaler Konjunkturreport: Veröffentlichung für das dritte Quartal 2019

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Die detaillierte Pressemitteilung des WIFOP finden Sie hier (.pdf-Datei)

Der gesamte Regionale Konjunkturreport für das dritte Quartal 2019 unter
https://regionales-konjunkturbarometer.de/Publikationen

Der Konjunkturreport enthält mit dem Regionalen Konjunktur- und Beschäftigungsbarometer eine ausführliche Darstellung der regionalen Wirtschaftsentwicklung und des regionalen Arbeitsmarktes.  Die  Ergebnisse  basieren  auf  einer  vierteljährlichen Befragung im Bergischen Städtedreieck ansässiger Unternehmen. Diese werden in eine Analyse gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen eingebettet. 

Die kommende Umfrage für das vierte Quartal 2019 beginnt am 16. Dezember. www.wifop.uni-wuppertal.de/de/transfer/regionales-konjunkturbarometer.html

Kontakt
Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie (WIFOP)
Heinz-Fangman-Straße 2-4 (W-Tech Gebäude Haus 4), 42287 Wuppertal
Telefon 0202/439-2905
Fax 0202/439-3168
E-Mail info{at}regionales-konjunkturbarometer.de

Den Zweifeln am Studium auf der Spur:Info-Nachmittag für Studierende

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In gemütlicher Café-Atmosphäre gibt es Gelegenheit zum Austausch untereinander sowie zum persönlichen Gespräch mit den Berater*innen der Zentralen Studienberatung, der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer. Außerdem können Studierende an einem kurzen Power-Workshop zum Thema „Entscheidungsfindung“ und „Motivation im Studium“ teilnehmen.

Die Zentrale Studienberatung der Bergische Universität hatte das Projekt „bergauf – Perspektiven bei Studienzweifeln“ im Rahmen des landesweiten Projekts „Next Career“ im Herbst 2017 ins Leben gerufen. Seitdem können Studierende in Offenen Sprechstunden, Workshops und Informationsveranstaltungen ihren Zweifeln auf den Grund gehen und gemeinsam mit Fachleuten überlegen, wie sie (wieder) auf den richtigen Weg kommen.

www.bergauf.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Zentrale Studienberatung: Projekt bergauf
Jennifer Abels
Telefon 0202/439-5048
E-Mail bergauf{at}uni-wuppertal.de

Hochschulräte zu Gast in Wuppertal //Konferenz der Vorsitzenden der Hochschulrätean den Universitäten in Nordrhein-Westfalen (KVHU)

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Außerdem berichtete Prof. Dr. Ada Pellert, Rektorin der FernUni Hagen, über die aktuellen Entwicklungen im Rahmen des Programms „Digitale Hochschule NRW“. Des Weiteren gab es einen Informationsaustausch mit Sigrid Rix-Diester, Vertreterin des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft.

Das nächste Treffen der Hochschulratsvorsitzenden der Universitäten des Landes findet am 16. März 2020 in Bonn statt.

www.uni-wuppertal.de/de/universitaet/gremien/hochschulrat/ueber-den-hochschulrat/

Foto Friederike von Heyden

„Mauerschau – Die DDR als Film“Eine Bergische Transfergeschichte mit Dr. Dominik Orth

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Dr. Dominik Orth
Foto UniService Transfer
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Den Grundstein für ihr im kommenden Jahr erscheinendes Buch legten Orth und Preußer bereits vor zehn Jahren: Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls organisierten die beiden Wissenschaftler gemeinsam mit einem weiteren Kollegen eine Filmreihe sowie eine Tagung und eine entsprechende Publikation. „Der thematische Schwerpunkt dieser Aktionen lag auf der Zeit nach der Wende. Wir haben damals bewusst sowohl literarische als auch filmische Erzählungen herangezogen, die insbesondere die Zeit nach der Wiedervereinigung thematisieren“, erklärt Orth. „Als nun der 30. Jahrestag anstand dachten wir, wir können an diese Vorbereitungen anknüpfen. Wir haben die DDR als Gegenstand selbst in Filmen sowie auch Filme aus der DDR berücksichtigt.“

Das entscheidend Neue an dem aktuellen Buch ist der große Überblick, den es liefern soll. „Es gibt viele Publikationen zu einzelnen Filmen, zu einzelnen Phänomenen“, konkretisiert Orth, „aber wenige Überblicksdarstellungen, die sowohl Filme aus der DDR als auch solche über die DDR aus der Zeit, als der Staat noch existierte, behandeln.“ So entstand die Idee, ein Buch herauszugeben, in dem die verschiedenen Facetten der Selbst- und Fremdbilder aus der Bestehenszeit sowie der Nachfolgezeit der DDR ineinanderfließen.

Eine Ringvorlesung zum Auftakt

Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen, setzten die beiden Herausgeber auch auf den Input weiterer Fachwissenschaftler und organisierten im Sommer 2018 eine große Ringvorlesung an der Universität Bielefeld. Unter Vorgabe einer Auswahl besonders relevanter Filme wandten sie sich an Kolleg*innen unterschiedlichster Disziplinen. „Wir haben dann interdisziplinär Germanisten, Filmwissenschaftler, Medienwissenschaftler und Geschichtswissenschaftler angesprochen, die schon als DDR-Experten aufgetreten sind und dementsprechend Erfahrung hatten, sowie Fachleute, die sich konkret mit DDR-Filmen oder Filmen, die nachträglich über die DDR entstanden sind, auseinandergesetzt haben. Wir fragten auch Wissenschaftler, die kulturwissenschaftlich immer hinterfragt haben, wie Zeitgeschichte und Erzählung zusammenhängen.“ Die Vorträge der Ringvorlesung zu ausgewählten Filmen in und über die DDR fließen als Aufsätze in den neuen Sammelband mit ein.

DEFA – Deutsche Film AG

Aber wie erkennt man einen DDR-Film überhaupt? „Am DEFA-Logo. Das“, so Orth lachend „wäre die einfache Antwort. Die DEFA war der staatliche Monopolbetrieb, der die gesamte Filmproduktion in der DDR verantwortet hat. Die DEFA wurde durch den Staat, die Partei kontrolliert. Entsprechend müssen die Filme auch eingeordnet werden, wenn man sie sich anschaut.“ Doch Film ist nicht gleich Film, da die Vielfalt der Produktionen – die DEFA produzierte in ihrer Zeit rund 700 Spielfilme, 750 Animationsfilme sowie 2250 Dokumentar- und Kurzfilme – erstaunlich groß war. „Es gibt natürlich Propagandafilme, aber auch sehr anspruchsvolle Filme, die ästhetisch aus heutiger Sicht sehr spannend sind. Es gibt Genrefilme, Märchenfilme, die teilweise ideologisch geprägt sind“, zählt der Geisteswissenschaftler auf. „Es gibt auch Science-Fiction- und Agentenfilme. Selbst kritische Filme, die in der DDR produziert wurden, existieren. Das ist schon eine große Vielfalt.“

Manchmal, so scheint es heute, standen sich die Filmemacher selber im Weg: Vielfach wurde an Stellen politisiert, wo es gar nicht nötig war. Dazu sagt Orth: „Ein gutes Beispiel ist ,Berlin, Ecke Schönhauser…´ aus dem Jahr 1957. Das ist so ein ,Halbstarken-Film': Es geht um Jugendliche, die es genau so auch im Westen gab. In ,Berlin, Ecke Schönhauser…´ hat man das Thema politisch aufgeladen, was nicht nötig gewesen wäre. Im Grunde geht es, wie in ,Denn sie wissen nicht, was sie tun', der 1955 in den USA mit James Dean erschien, um Probleme von Jugendlichen – unabhängig davon, wo die leben. Und man hat in dem Fall eine politische Dimension einfach noch draufgesetzt, eine Tendenz, die man in vielen Filmen sieht.“

Es gab keine Zensur

„Offiziell gab es keine Zensur“, sagt Orth bestimmt und muss dann doch grinsen, denn „die Filme mussten durch den Staat zugelassen werden. Heißt, es gab verschiedene Institutionen, die von der ersten Filmidee an bis zum Schluss dafür gesorgt haben, dass der Film auf Parteilinie bleibt.“ Bei dieser Maßgabe wundert es dann schon, dass bei der Produktionsvielfalt der DEFA lediglich 30 Filme verboten, deren Produktion abgebrochen oder gar nicht erst aufgeführt wurden. Dafür hat Orth eine Erklärung: „Viele Filme wurden im Entstehungsprozess, der von vornherein mit der Partei verwoben war, schon beeinflusst. Es gibt dieses geflügelte Wort von der Schere im Kopf. Die Filmemacher wussten vorher schon, was Probleme geben könnte und haben die entsprechenden Szenen gleich rausgeschnitten oder gar nicht erst gedreht. Die haben sich selbst zensiert, wenn man so will, bevor es zu der speziellen und faktisch doch vorhandenen Zensur kam.“

In diesem Zusammenhang nennt Orth auch das sogenannte Kahlschlag-Plenum aus dem Jahre 1965. Auf dem elften Plenum des Zentralkomitees der SED wurden die Künstler der DDR angeklagt. Wortführer Erich Honecker warf ihnen u. a. Nihilismus und Pornografie vor. Zahlreiche Filme – auch von regimefreundlichen Regisseuren – wurden daraufhin, neben vielen Büchern, verboten. 

„Die Spur der Steine“, ein Kellerfilm

Der vielleicht bekannteste verbotene, sogenannte Kellerfilm – Indexfilme lagerten nur noch im Kellerarchiv – ist ,Die Spur der Steine´, eine DEFA-Produktion mit Manfred Krug in der Hauptrolle aus dem Jahr 1966. „In dem Film werden Parteifunktionäre dargestellt“, erklärt Orth, „und die Darstellung dieser Parteifunktionäre stimmte nicht mit dem Selbstbild der Partei überein. Im Film waren das recht verbohrte, starrköpfige Parteisoldaten. Einer beging Ehebruch und erkannte das daraus entstandene Kind nicht an. Das war moralisch höchst verwerflich." Zudem sei die Partei als zerstritten und mit unterschiedlichen Flügeln dargestellt. „Das passte der SED natürlich nicht. Gleichzeitig gibt es so eine Cowboymentalität, es geht ja um eine Arbeiterbrigade. Die werden teilweise wie in einem Western inszeniert, verhalten sich auch dementsprechend anarchistisch. Sie springen nackt in einen Teich und schmeißen einen Volkspolizisten mit ins Wasser. Das hat der Staatsführung wenig behagt.“

Die Intention des Regisseurs, der Probleme aufzeigen wollte, die zu einer Verbesserung der Verhältnisse beisteuern sollten, sah die Staatsführung als Bedrohung an und sorgte dafür, dass der Film nach wenigen Tagen aus den Kinos verschwand. „Die Partei hat sogar Störer organisiert, die die Vorführung mit Zwischenrufen unterbrochen haben oder gar zum Abbruch des Films führten“, erläutert Orth. Tatsächlich wurde „Die Spur der Steine“ erst nach dem Mauerfall wieder aufgeführt.

Zeitgeschichtlich herausragend 

Die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 und die damit verbundene Ausreise bekannter DEFA-Künstler wie Manfred Krug, Armin Müller-Stahl und Angelika Domröse führten kurzzeitig zu mehr Freiheiten im Film, so dass die Produktion „Solo Sunny“ von 1980 über die Selbstfindung einer jungen Künstlerin sogar das Tabuthema Suizid behandeln durfte. „Es ist tatsächlich erstaunlich, dass der Film veröffentlicht werden konnte“, sagt Orth, denn „diesen Film fand die Parteiführung nicht gut, weil damit suggeriert wird, dass die Leute aus der sozialistischen Gesellschaft die gleichen Probleme haben, wie die aus der westlichen Gesellschaft.“

Zeitgeschichtlich haben die DEFA-Spielfilmproduktionen durchaus auch weitere herausragende Filme erstellt. „,Die Mörder sind unter uns' von 1946 ist der erste DEFA-Film, der noch vor der Staatsgründung produziert wurde. Es ist eine unmittelbare Auseinandersetzung mit dem NS-Regime. Ästhetisch gut gemacht, hat er viele Anleihen an den expressionistischen Film. ,Der geteilte Himmel´ aus dem Jahr 1964 von Konrad Wolf ist eine Literaturverfilmung einer Vorlage von Christa Wolf. Der Film legitimiert einerseits die Teilung und die Mauer implizit, ist aber ästhetisch und künstlerisch hochinteressant“, sagt Orth. Er fährt fort: „,Die Legende von Paul und Paula´ von 1973 ist im Grunde ein Liebesfilm und gilt heute als Kultfilm. ,Jakob der Lügner´ von 1974 ist die einzige DEFA-Literaturverfilmung, die für einen Oscar nominiert war. Das sind zeitgeschichtlich wirklich bemerkenswerte Werke.“

Mit Ostalgie der Vergangenheit begegnen

Und dann ist da noch die Zeit nach der Wende. Wie schildern Filmemacher die DDR nach dem Mauerfall? „Da gibt es verschiedene Schwerpunkte“, erklärt Orth. „Zum einen als nostalgischen Ort, zum Beispiel in Filmen wie ,Sonnenallee' von 1999 oder ,Good Bye, Lenin!' aus dem Jahr 2003, die das Leben in der DDR thematisieren. Gerade das Leben von aufwachsenden jungen Menschen. Das Politische spielt dabei gar nicht so eine große Rolle. Das andere ist der Unrechts- und Spionagestaat. ,Das Leben der Anderen´ von 2006 ist ein gutes Beispiel, wo die zu kritisierenden Elemente, die mit der DDR einhergingen, auch thematisiert wurden. Aber auch Ausnahmeproduktionen wie ,Wir können auch anders' aus dem Jahr 1993 von Detlev Buck gibt es, der die DDR als wilden Osten darstellt. Ein Roadmovie durch die DDR.“

Die Filmemacher nähern sich dem Thema DDR in klassischen Mustern. Sowohl durch Komödien, die das ganze humoristisch verarbeiten, als auch durch Tragödien. Dabei verklärt der Filmblick unter Umständen auch die eigentliche Historie. „Diese Filme haben natürlich auch eine gesellschaftliche Funktion. Das ist eine Art der Erinnerung. Natürlich sind die“, erklärt der Wissenschaftler, „nicht zum Erinnern produziert worden. Aber als massenmediale Produkte tragen sie zu einer kulturellen Erinnerung bei. Und Erinnerung verklärt immer. Dazu kommt, dass wir von Spielfilmen sprechen, die zwar Bezüge zur Realität haben, aber nicht mit der Realität gleichzusetzen sind, weil sie fiktionalisieren. Das ist auch ein wichtiger Ansatz in unserem Buch. Die Autorinnen und Autoren stellen sich dem Ansatz, dass es nur Bilder der DDR sind und nicht die DDR, wie sie wirklich war.“

30 Jahre später hat sich eine neue Generation entwickelt, die die DDR nur noch aus Geschichtsbüchern, Filmen und Erzählungen kennt. „Inzwischen“, resümiert Orth, „ist die DDR nur noch Kulisse für die 80er Jahre. Das kann man an der Serie ,Deutschland 83' sehen, die 2015 produziert wurde und auch die DDR zum Thema hat. Die Serie ist mehr eine 80er-Jahre-Serie als eine Serie über die DDR. Damals gab es zwar noch die DDR. Aber hier ist sie eher Ausstattungsmerkmal für einen Spionageplot. Die DDR gehört einfach dazu, wenn man etwas über die 80er Jahre macht. Eine kritische Auseinandersetzung findet da höchstens in Ansätzen statt.“

Das Buch „Mauerschau – Die DDR als Film. Beiträge zur Historisierung eines verschwundenen Staates“, herausgegeben von Dominik Orth und Heinz-Peter Preußer erscheint im Frühjahr 2020 im Verlag De Gruyter.

Uwe Blass


Dominik Orth absolvierte ein Magister-Studium mit den Fächern Kulturwissenschaft, Germanistik und Geschichte an den Universitäten Bonn und Bremen. Er promovierte 2012 an der Universität Bremen. Seit 2017 arbeitet er als Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Neuere deutsche Literatur in der Fachgruppe Germanistik an der Bergischen Universität.

Neuer Professor für Straßenbau und Straßenerhaltung

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Foto Friederike von Heyden

Der 45-Jährige studierte Bauingenieurwesen an der Wuppertaler Hochschule, wo er 2011 auch promovierte. Der Titel seiner Dissertation: „Einfluss des Verdichtungsgrades auf das Performance Verhalten von Asphaltstraßen“.

Sivapatham war von 2004 bis 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsgebiet Straßenentwurf und Straßenbau der Bergischen Uni unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Beckedahl. Diverse Lehraufträge folgten. Von 2008 bis 2019 arbeitete er als Senior Experte für Asphalttechnologie und war Stabsbereichsleiter für Forschung und Entwicklung bei der TPA GmbH in Köln. Ein wesentlicher Teil seiner weiteren Tätigkeit war die Schulung über Baustofftechnologie für Bauleiter und gewerbliche sowie kaufmännische Mitarbeiter.

www.strassenbau.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Pahirangan Sivapatham
Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen
Telefon 0202/439-4211
E-Mail psivapatham{at}uni-wuppertal.de

Die Bergische Universität feiert ihre Absolvent*innen

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Mehr als 900 Absolvent*innen würdigt die Bergische Uni am Samstag im Rahmen der Absolvent*innenfeiern in der Historischen Stadthalle.
Foto Kartsen Kukulies
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Abends findet der Universitätsball statt. Einlass in den Großen Saal ist ab 20.00 Uhr, die offizielle Eröffnung durch Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch beginnt um 20.35 Uhr. Für Stimmung und gute Musik sorgen auch in diesem Jahr altbekannte Gäste: Das Tanzorchester „PIK 10“ präsentiert im Großen Saal der Historischen Stadthalle Klassiker der Tanzmusik sowie moderne Titel; im Mahler Saal zeigt die Gruppe „4 to the bar“ wie Jazz mit südamerikanischer Tanzmusik kombiniert werden kann und im Mendelssohn Saal verspricht die Band „Goodfellas“ ausgelassene Partystimmung mit Musik, bei der Jung und Alt gleichermaßen feiern können.

Das Programm aller Absolvent*innenfeiern unter
www.uniballwuppertal.de/absolventenfeiern

Aktive Förderunternehmen des Deutschlandstipendiums unter
https://www.stipendien.uni-wuppertal.de/de/deutschlandstipendium/aktive-foerderer.html

Das Programm des 16. Universitätsballs unter
www.uniballwuppertal.de

Französische Botschafterin zu Gast an der Bergischen Uni

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Tauschten sich über die deutsch-französischen Aktivitäten der Bergischen Uni aus: (v.l.) Nina Phlippen, Dr. Landry Charrier, Prof. Dr. Andreas Frommer, Dr. Olivia Berkeley-Christmann, Prof. Dr. Michael Scheffel, die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes, Dr. Stephan Nowotnick, Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch, Prof. Dr. Alexander Schnell und Prof. Dr. Cornelia Gräsel.
Foto Friederike von Heyden
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Nach der Begrüßung präsentierten Prof. Dr. Cornelia Gräsel, Prorektorin für Internationales und Diversität, Prof. Dr. Andreas Frommer, Prorektor für Studium und Lehre, und Prof. Dr. Michael Scheffel, Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung, gemeinsame Forschungsvorhaben mit Frankreich sowie die kooperativen deutsch-französischen Studiengänge an der Bergischen Universität. „Die Gäste zeigten sich unter anderem sehr interessiert an dem binationalen Bachelorstudiengang ,Angewandte Kultur- und Wirtschaftsstudien‘, den wir in Kooperation mit der Université de Franche-Comté in Besançon anbieten“, sagt Nina Phlippen, Referentin für Internationalisierung.

Prof. Dr. Alexander Schnell, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie und Phänomenologie sowie Frankreich-Beauftragter der Bergischen Universität, war als Ansprechpartner vor Ort, um sich mit den Gästen über den Studiengang „Erasmus Mundus Joint Master Europhilosophie“ auszutauschen. Ein Lob richtete die Botschafterin auch an den Romanisten Dr. Stephan Nowotnick, der die Veranstaltungsreihe „Rencontres littéraires“ organisiert, bei der regelmäßig namhafte Vertreter*innen der aktuellen französischen Literatur für Vorträge, Lesungen oder Diskussionen an die Bergische Universität kommen.

„Den Erfolg unserer vielfältigen Kooperationen mit hochkarätigen französischen Partnern verdanken wir dem Engagement vieler Uni-Beschäftigter aus Forschung, Lehre und Verwaltung“, betonte Uni-Rektor Prof. Koch. Insgesamt bestehen mit 17 französischen Partnerhochschulen sehr aktive Erasmus-Kooperationen und mit zahlreichen weiteren französischen Partnern arbeitet die Bergische Universität in verschiedenen Forschungsprojekten zusammen.

Kick-off für „Bergisch.Smart.Mobility“:Minister Pinkwart überreicht Zuwendungsbescheide

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Die Vertreter*innen der Projekte "Bergisch.Smart.Mobility" und "Kompetenzzentrum Autonomes Fahren" gemeinsam mit NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (9.v.l.). Prof. Dr. Anton Kummert (8.v.l.) freute sich über den Zuwendungsbescheid für die Bergische Uni.
Foto Gunnar Bäldle
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Mobilität in der Smart City – wie sie gestaltet werden kann und welche technologischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, das erforscht zukünftig ein 25-köpfiges Forscher*innenteam des Interdisziplinären Zentrums für Machine Learning and Data Analytics (IZMD) der Bergischen Uni unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Elektrotechnik und Theoretische Nachrichtentechnik. Vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW erhält die Universität dafür eine Gesamtförderung von rund 6,3 Millionen Euro.

Im Mittelpunkt steht das Vorhaben „Bergisch.Smart.Mobility – Künstliche Intelligenz als Enabler für die Mobilität von Morgen“. Darin arbeitet die Uni gemeinsam in einem Konsortium mit der Aptiv Services Deutschland GmbH, der WSW mobil GmbH, der Neuen Effizienz GmbH und der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH sowie den drei Kommunen Remscheid, Solingen und Wuppertal. Das Projekt besteht aus vier Handlungsfeldern, in deren Rahmen nachhaltige und innovative Mobilitätskonzepte erstellt sowie übergeordnete Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz neuer Mobilitätslösungen geklärt werden sollen. „Wir sind stolz darauf, dass wir uns den Transformationsprozessen zusammen mit hochkarätigen Partnern der Region stellen und eine KI-basierte Mobilität der Zukunft vorantreiben, vorausdenken, prototypisch im Sinne eines Reallabors umsetzen und erproben können“, so Prof. Kummert.

Neben diesem Projekt wird die Universität gemeinsam mit der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Hochschule Ruhr-West ein Kompetenzzentrum für automatisiertes Fahren aufbauen. Dieses Vorhaben soll als Beratungseinrichtung für Kommunen agieren, die sich über die Auswirkungen automatisierten Fahrens und Mobilität auf Stadt- und Verkehrsplanung informieren möchten. „Die Bergische Region ist ein starker Standort für die Automotive-Branche, für Künstliche Intelligenz und 5G. Es gibt hier viele starke Unternehmen und großes Gründerpotenzial. Wir unterstützen die Region gerne dabei, sich zum Mobilitätsstandort der Zukunft weiterzuentwickeln“, erklärte Minister Andreas Pinkwart.

https://www.bergischsmartmobility.de/

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Telefon 0202 / 489-1961
E-Mail kummert{at}uni-wuppertal.de

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