Seit 1994 ist Denis Goldberg regelmäßig auf Vortragsreisen in Deutschland. Als Aktivist und Zeitzeuge des Anti-Apartheid-Kampfes gibt er Einblicke in die Entwicklung des Staates Südafrika, vermittelt Einschätzungen der aktuellen Situation und stellt mögliche Optionen sowie Perspektiven für die Zukunft des Landes zur Diskussion.
Denis Goldberg, geboren 1933, wuchs als Sohn jüdischer Einwanderer im südafrikanischen Kapstadt auf. Unter anderem seine kommunistisch geprägte Erziehung führte dazu, dass er sich in den 1960er Jahren dem bewaffneten Zweig der Befreiungsbewegung des ANC anschloss und an der Seite Nelson Mandelas zum Freiheitskämpfer im Widerstand gegen die Apartheid wurde. 1963 wurde er aufgrund seines Engagements zu lebenslanger Haft verurteilt. 22 Jahre lang saß er als einziger verurteilter Weißer des „Rivonia-Prozesses“ im Zentralgefängnis Pretorias ein.
Nach seiner Freilassung 1985 wanderte er zunächst nach Israel aus, übersiedelte dann nach London, wo er als Mitarbeiter der Londoner Vertretung des ANC diesen bis 1994 auch bei den Vereinten Nationen vertrat. 2002 ging Goldberg nach Südafrika zurück. Er setzt sich bis heute international für die Wahrung der Menschenrechte, für Frieden und Konfliktlösung ein. Für seinen Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung wurde er 2009 mit dem Order of Luthuli ausgezeichnet. Sein besonderes Engagement für die Völkerverständigung wurde 2011 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.
Termin: 06.06.; 10-12 Uhr; Ort: Campus Grifflenberg, Hörsaal 8 (Gebäude G, Ebene 10, Raum 03), Gaußstr. 20.