Jeder dritte menschliche Tumor ist von Mutationen in den Ras-Genen betroffen, darunter so häufige Krebsformen wie Magen-, Darm- und Lungenkrebs, für die bis heute keine befriedigende Therapie existiert. In jüngster Zeit konnte erstmals ein deutlicher Fortschritt erzielt werden, Ras-Proteine effektiv pharmazeutisch zu hemmen. Dieser Durchbruch basiert auf neuen „Angriffsstrategien“, wie der Verhinderung der Einbettung in die Plasmamembran, dem Ort des aktiven Wirkens der Ras-Proteine.
„Mittels einer ‚state-of-the-art‘ Kombination von molekularbiologischen Methoden, Protein-Strukturaufklärung, chemischem Wirkstoffdesign und maßgeschneiderten, medizinischen Testsystemen sind in dem nun geförderten Projekt Bedingungen gegeben, die – basierend auf den aktuellen Neuerungen – die präklinische Entwicklung eines Ras-spezifischen Wirkstoffs erstmals erfolgversprechend ermöglichen“ sagt Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck, Projektleiter an der Bergischen Universität.
Das Projekt lege somit den Grundstein zum Einsatz selektiverer und nebenwirkungsärmerer Medikamente gegen wichtige Krebserkrankungen. Ziel der Forscher ist es, zum Ende der Förderphase einen Wirkstoffkandidaten für eine klinische Validierung bereit zu stellen.
Beteiligt sind die Arbeitsgruppen Bioorganische Chemie (Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck) an der Bergischen Universität, Biomolekulare NMR-Spektroskopie (Prof. Dr. Raphael Stoll) an der Ruhr-Universität Bochum, Vaskuläre Onkologie und Metastasierung (PD Dr. Iris Helfrich) an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen sowie das transnationale Forschungsunternehmen Lead Discovery Center aus Dortmund, das auf Wirkstoffforschung spezialisiert ist.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
Telefon 0202/439-2654
E-Mail jürgen.scherkenbeck{at}uni-wuppertal.de